Petersilie blüht giftig? Was du jetzt wissen musst
Deine Petersilie blüht und du fragst dich: Petersilie blüht giftig? Erfahre, was es mit der Blüte auf sich hat, ob sie noch essbar ist und wie du Verwechslungen mit giftigen Pflanzen vermeidest. Hol dir die wichtigsten Infos für deinen Kräutergarten!
Oh Schreck, meine Petersilie blüht! Ist sie jetzt giftig?
Jedes Jahr das gleiche Bild: Man geht in den Garten, freut sich auf die frische Petersilie für die Kartoffeln und dann das – die ersten Blütenstängel recken sich in die Höhe. Der erste Gedanke, der vielen von uns durch den Kopf schießt: Oh nein, jetzt ist sie giftig!
Lass uns das mal gemeinsam aufdröseln.
Warum Petersilie überhaupt blüht (und warum das ganz normal ist)
Zuerst einmal: Du hast nichts falsch gemacht! Petersilie ist eine zweijährige Pflanze. Das bedeutet, ihr Lebenszyklus ist auf zwei Jahre ausgelegt. Im ersten Jahr steckt sie all ihre Energie in die Bildung von kräftigen Blättern und Wurzeln – das ist die Phase, in der wir sie so lieben und fleißig ernten.
Im zweiten Jahr hat die Pflanze dann ein anderes Ziel: Sie will sich vermehren. Dafür bildet sie lange Stängel mit den typischen Doldenblüten aus. Das ist ein völlig natürlicher Prozess und ein Zeichen, dass sich deine Pflanze bei dir im Garten wohlgefühlt hat.
Kann man blühende Petersilie noch essen? Meine ehrliche Erfahrung
Jetzt zur wichtigsten Frage: Kann man die Blätter noch verwenden? Die kurze Antwort aus meiner persönlichen Erfahrung: Ich lasse es sein. Sobald die Petersilie in die Blüte geht, verändert sich die ganze Pflanze. Die Blätter werden härter, schmecken deutlich bitterer und verlieren ihr typisches, frisches Aroma.
Der Grund dafür ist der Inhaltsstoff Apiol. Die Konzentration davon steigt in der Pflanze während der Blüte an, besonders in den Blüten und Samen. In großen Mengen ist Apiol tatsächlich nicht gesund. Aber um von den Blättern eine bedenkliche Dosis aufzunehmen, müsstest du schon einen ganzen Busch davon essen. Für mich ist aber allein der schlechte Geschmack Grund genug, die Finger davon zu lassen. Der Genuss ist einfach weg.
Die wahre Gefahr: Verwechslung mit giftigen Doppelgängern im Garten
Viel wichtiger als die blühende Petersilie im eigenen Beet ist eine andere Gefahr: die Verwechslung mit wilden, giftigen Pflanzen. Besonders die Hundspetersilie sieht unserer Gartenpetersilie zum Verwechseln ähnlich. Sie wächst oft wild an Wegrändern oder auch mal unbemerkt im eigenen Garten.
Mein Tipp, den ich seit Jahren befolge: der Geruchstest! Reibe ein Blatt zwischen den Fingern. Echte Petersilie riecht unverkennbar würzig und frisch. Die Hundspetersilie hingegen riecht unangenehm, fast ein wenig nach Knoblauch oder Lauch. Verlass dich im Zweifel immer auf deine Nase – sie ist ein guter Ratgeber im Kräutergarten.
Blühende Petersilie im Garten: Was ich jetzt damit mache
Wenn meine Petersilie blüht, sehe ich das nicht als Ende, sondern als Anfang von etwas Neuem. Anstatt mich zu ärgern, nutze ich den Kreislauf der Natur für mich.
Eine neue Generation starten: Samen ernten und aussäen
Ich lasse einige der schönsten Blütenstände einfach stehen und warte, bis die Samen ausgereift sind. Du erkennst das daran, dass sie sich braun färben und trocken werden. Dann schneide ich die Dolden ab, lasse sie an einem luftigen Ort noch ein paar Tage nachtrocknen und schüttle die Samen dann einfach heraus.
Dieses Saatgut ist Gold wert! Es ist an mein Gartenklima angepasst und keimt im nächsten Frühjahr oft viel besser als gekauftes. Für die Aussaat nehme ich am liebsten eine ganz feine, lockere Erde, damit die zarten Keimlinge es leicht haben. Ich habe da wirklich gute Erfahrungen mit dieser torffreien Bio-Kräutererde* gemacht, die ist schön luftig und die Keimlinge wachsen kräftig.
Mein Tipp: Mit dieser luftigen Bio-Erde keimen meine Samen zuverlässig und die zarten Pflänzchen entwickeln sich besonders kräftig.
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Nachdem die Petersilie ihre Samen abgeworfen hat und ich sie aus dem Beet nehme, entsteht natürlich eine Lücke. Diese fülle ich gerne direkt wieder auf. Ich achte darauf, nicht sofort wieder Petersilie an dieselbe Stelle zu setzen, um den Boden nicht einseitig auszulaugen.
Gute Nachbarn oder Nachfolger für Petersilie sind in meinem Kräuterbeet zum Beispiel Schnittlauch oder Dill. Auch mediterrane Kräuter, die einen sonnigen Standort mögen, fühlen sich dort wohl. So bleibt das Beet immer schön bunt und produktiv.
Mein Fazit: Keine Panik, wenn die Petersilie blüht
Du siehst also, eine blühende Petersilie ist kein Grund zur Sorge, sondern ein ganz normaler Teil im Leben eines Gärtners. Anstatt dich zu ärgern, sieh es als Chance: Du kannst dein eigenes Saatgut für das nächste Jahr gewinnen und Platz für neue, spannende Kräuter in deinem Beet schaffen.
In diesem Sinne: Viel Freude in deinem Garten!
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